PFERDEKUNDE

Sie wollen Ihr Wissen über Berufe, Begriffe, Pferderassen und Reitdisziplinen erweitern? Dann sind Sie hier genau richtig!
Jede Menge Wissenswertes und viele interessante Dinge rund um das Thema Pferde erfahren Sie in dieser Rubrik. Lesen Sie sich ein und informieren Sie sich!

Der Bereich Reiten und Pferde bietet viele interessante Berufe, die einem auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so in den Sinn kommen. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen und die verschiedenen Berufsfelder besser kennenzulernen.
Außerdem gibt es eingewisses Grundvokabular, das jeder Pferdefreund kennen sollte und die wichtigsten Begriffe rund ums Thema Pferd umfasst.
Möchten Sie tiefer ins Thema einsteigen, dann finden Sie hier interessante Fakten zu den verschiedenen Pferderassen, die in der Westpfalz beheimatet sind.
Darüberhinaus erklären wir Ihnen die Unterschiede der einzelnen Reitdisziplinen, die Sie hier in der Region bestaunen und auch selbst ausüben können.

Berufe rund ums Pferd

Im Pferdesportbereich gibt es viele interessante und vielseitige Berufe. Einige, auch historisch behaftete, stellen wir Ihnen hier vor.

Hufschmied

Hufschmied

Auch Hufbeschlagschmied genannt. Sie passen bereits vorgefertigte Hufeisen inkl. Nägel an die Hufe des Pferdes individuell an. Zusätzlich wird auch auf die Pflege der Hufe besonders beachtet. Neben dem Entfernen und Anbringen der Hufeisen ist auch Wissen in Bezug auf Orthopädie, Stellungsfehler und Hufkrankheiten notwendig, um eine Rundumbetreuung von Pferd und Halter zu gewährleisten.
Jockey

Jockey

Als Jockey werden Berufs-Pferderennreiter bezeichnet. Voraussetzung für diesen Titel ist eine abgeschlossene Ausbildung zum Pferdewirt Schwerpunkt Rennreiten sowie Siege in mindestens 50 Klasse-A-Rennen. Darüber hinaus darf ein Jockey ein Gewicht von 55kg nicht überschreiten. Der Beruf des Jockeys kommt ursprünglich aus England und ist seit ca. 1600 bekannt.
Reitwart

Reitwart

Der Begriff Reitwart, der früher gängig war, ist heute etwas veraltet. Dies gilt jedoch nicht für den Beruf des Reitwarts. Heute versteht man darunter die Berufsgruppe der Amateurausbilder, also alle Trainer mit einer C-, B- oder A-Trainerlizenz. Analog zum Reitwart gab es auch einen Fahrwart sowie Voltigierwart.
Pferdephysiotherapeut

Pferdephysiotherapeut

Wie in der Humanmedizin sind Physiotherapeuten auch in der Pferdemedizin dafür zuständig, Probleme des gesamten Bewegungsapparates des Pferdes zu behandeln. Besonders die Gelenke und Muskeln sowie Probleme durch zu starke Beanspruchung des Pferdes stehen im Fokus.
Gaucho

Gaucho

Die ersten Gauchos gab es bereits vor über 300 Jahren. So wurden die aus Südamerika stammenden Reiter genannt, die dafür zuständig waren, wildlebende Rinder zusammenzutreiben und einzufangen. Dabei führten sie ein oftmals abgeschiedenes Nomadenleben.
Postillon

Postillon

Ein Postillon war früher der Gespannführer von Postkutschen und stets bei einem Posthalter angestellt. Er war sowohl für die Brief- als auch die Personenbeförderung zuständig. Postillone waren mit Uniform und Trompete ausgestattet, was ihnen unterwegs stets Aufmerksamkeit sowie Vorrang auf den Straßen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verschaffte.

Begriffe rund ums Pferd

Sowohl im Profibereich des Pferdesports als auch beim Hobbyreiten gibt es allerhand Fachbegriffe, die der Laie oft nicht kennt. Aus dieser Fülle an Informationen haben wir für Sie die gängigsten herausgesucht.
Viele weitere interessante Begriffe finden Sie unter GEOlino.

Gangarten

Gangarten sind verschiedene Geschwindigkeiten, in denen das Pferd laufen kann. Zu den Grundgangarten, die jedes Pferd beherrscht, gehören Schritt (langsam), Trab (mittel) und Galopp (schnell). Bei manchen Rassen gibt es noch andere Gangarten wie Pass und Tölt.

Pony

Als Pony werden alle Pferde bezeichnet, die nicht größer als 148 cm sind.

Wallach

Wallach ist die Fachbezeichnung für einen kastrierten Hengst. Diese Operation erfolgt meist schon im Fohlenalter.

Exterieur

Exterieur bezeichnet das äußere Erscheinungsbild des Pferdes. Dabei wird sich auf Kopf, Hals, Rumpf, Beine, Fell sowie Schweif und Mähne bezogen.

Interieur

Interieur ist das Gegenteil von Exterieur und bezieht sich auf das Wesen des Pferdes, auf seinen Charakter. Dabei werden auch Faktoren wie Temperament und Gehorsam mit einbezogen.

Gamaschen

Gamaschen dienen dem Schutz der Pferdebeine.

Schabracke

Eine Schabracke ist eine Satteldecke, die meist größer ist als der Sattel. Sie wird unter den Sattel gelegt und verhindert, dass sich die Pferde am Sattel wund reiben.

Trense

Die Trense ist die wohl bekannteste Zäumung für Pferde. Sie besteht aus einem Kopfstück, an dem das Gebiss befestigt wird, und den Zügeln.

Widerrist

Widerrist nennt man den erhöhten Übergang vom Hals zum Pferderücken.

Stockmaß

Das Stockmaß dient der Ermittlung der Widerristhöhe eines Pferdes. Dafür wird eine Messlatte neben das Tier gestellt und eine Querstange auf Höhe des Widerristes geschoben.

Pferderassen in der Westpfalz

In der Westpfalz sind vor allem die im Folgenden vorgestellten Pferderassen zu finden. Viele Züchter in der Region haben sich auf diese Tiere spezialiert.
Informationen zu weiteren Pferderrassen finden Sie im eHorses-Magazin.

Haflinger

Haflinger

Haflinger sind umgänglich im Wesen, vielseitig einsetzbar und zählen daher auch zu den beliebtesten Ponys schlechthin. Sie stammen ursprünglich aus Südtirol und haben sich von einem robusten Zug- und Tragpferd zu einem modernen, rittigen Familien- und Freizeitpony entwickelt. Egal ob in der Dressur, im Springen, beim Fahren oder beim Wanderreiten, Haflinger erweisen sich vielseitig als verlässlicher und trittsicherer Begleiter. Durch ihren Lernwillen eignen sie sich als Familien- und Freizeitpferd aber auch als Therapiepferde kommen sie zum Einsatz. Sie zeigen sich menschenbezogen, freundlich und unkompliziert in der Haltung, einhergehend mit einer bemerkenswerten Genügsamkeit.
Auch ohne eine Pferdeexperte zu sein, erkennt man die Rasse meist direkt, durch die typische Fuchsfarbe gepaart mit dem hellen Langhaar. Der Haflinger erreicht ein Stockmaß von 138 cm bis 148 cm und ist ein mittelstarkes, edles Pony mit kräftigen Formen und einem harmonischen Körperbau. Sie wirken dadurch robust und dennoch elegant. Der Kopf hat große Nüstern, bewegliche Ohren und lebhafte ausdrucksvolle Augen.
Isländer

Isländer

Islandpferde (oder auch Islandponys oder Isländer) stammen ursprünglich, wie der Name vermuten lässt, aus Island. Sie werden ausschließlich ohne Einkreuzung fremder Rassen gezüchtet und auch nur als solche anerkannt, wenn sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits sämtliche Vorfahren auf in Island geborene Pferde zurückgehen.
Sie erreichen ein Stockmaß von bis zu 150 cund es gibt sie in allen Fellfarben mit unterschiedlichen Farbvariationen und Abzeichen. Isländer sind Gangpferde, das heißt sie beherrschen durch ihre genetische Veranlagung nicht nur die Grundgangarten, sondern auch als vierte Gangart den Tölt. Darüber hinaus beherrschen sie als einzige Pferderasse europaweit den Rennpass. Eine weitere Besonderheit der Pferde ist ihre späte Reife, denn sie sind erst mit sieben Jahren vollständig ausgewachsen. Deshalb werden sie nicht wie typisch im Alter von drei Jahren, sondern vier- oder fünfjährig angeritten.

Die Rasse ist sehr robust und vielseitig talentiert, was sie zu einem tollen Partner im Reitsport macht. Sie haben einen gelassenen und freundlichen Charakter und zeichnen sich durch Genügsamkeit und einen guten Gehwillen aus. Sie sind robust und haben eine Lebenserwartung von 30 - 35 Jahren und gelten als gesunde und wenig anfällige Pferderasse.
Durch ihre Charakterstärke sind sie sehr beliebt und sind deshalb nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein zuverlässiger Weggefährte. Zumal sie trotz ihrer kleinen Größe Gewichte von bis zu 90 kg bewältigen können. Neben dem Freizeiteinsatz gibt es besondere Turniere für Islandpferde, bei denen die Gangpferde ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen können.

Zweibrücker

Zweibrücker

Der Zweibrücker ist ein großliniges Warmblut im Typ des Deutschen Reitpferds. Die Rasse wird seit mehr als 250 Jahren vor allem in Rheinland-Pfalz gezüchtet, maßgeblich für die Zucht ist das Landgestüt Zweibrücken. Im Jahr 1755 hat es mit seiner Gründung den Grundstein für die Rasse gelegt, die ursprünglich als leistungsfähige Kavallerie- und Arbeitspferde gezüchtet wurden und vom englischen Vollblut und dem Araber geprägt ist. Heute sind sie vielseitig einsetzbare Sport- und Reitpferde, die sich in der Disziplin großer Beliebtheit erfreuen. Auch auf Grund ihres großrahmigen Exterieurs und ihrem umgänglichen Wesen.
Zweibrücker Pferde sollen als sportives, großliniges Reitpferd erscheinen und ein Stockmaß von 1,60 bis 1,80 Meter aufweisen. Es gibt sie in allen Fellfarben und Schattierungen, mit Ausnahme von Cremellos. Merkmal des korrekt gebauten Warmbluts ist ein ausgeprägter Geschlechtstyp bei unterschiedlichem Kaliber. Erwünscht ist außerdem ein trockener, ausdrucksvoller Kopf mit genügend Ganaschenfreiheit sowie große, wache Augen und eine deutlich ausgeprägte Maulspalte. Der Hals sollte gut bemuskelt sein und sich zum Genick hin verjüngen. Widerrist reicht weit bis in den Rücken hinein und die Schulter ist lang und schräg gelagert. Der Zweibrücker sollte zudem über eine leicht geschwungene großzügige Oberlinie verfügen sowie eine gut bemuskelte Lende und eine muskulöse, leicht geneigte Kruppe aufzeigen. Das Zuchtziel des Fundamentes ist eine korrekte Gliedmaßenstellung, harte korrekte Hufe sowie kräftig ausgeprägte und markante Gelenke.
Der Zweibrücker ist ein freundliches Pferd, welches für seine Einsatzfreude und Nervenstärke bekannt ist und sich als verlässlicher Partner erweist. Es ist durch seine Leistungsbereitschaft vielfältig veranlagt und ist somit in den Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit aber auch im Fahren vertreten. Das Verhalten der Pferde lässt stets einen guten Charakter, eine hohe Intelligenz und ein ausgeglichenes Temperament erkennen.
Fjordpferd

Fjordpferd

Fjordpferde stammen ursprünglich aus dem westlichen Teil Norwegens und ihre Entwicklung reicht bis in die Wikinger-Zeit zurück. Die Ponyrasse wird vielfach auch als Norweger bezeichnet. Das robuste und kräftig gebaute Gebirgspferd wurde über die Jahrhunderte vielfach als Arbeits- und Zugpferd für landwirtschaftliche Zwecke eingesetzt. Durch die Reinzucht im Jahr 1907 festigte sich die Rasse, jedoch ging der Bestand mit dem sinkenden Bedarf an Arbeitspferden zurück. In Deutschland sind die Fjordpferde seit Mitte des 20. Jahrhunderts vertreten und erweisen sich heute aufgrund ihrer hohen Leistungsbereitschaft, ihres umgänglichen Wesens und ihrem verlässlichen Temperament als ideale Freizeitponys, die mit einer hohen Reit- und Fahreignung überzeugen. Sie überzeugen ebenso in Geländesituationen durch energisches und mutiges Vorgehen. Sie sind vielseitig einsetzbar und zugleich robust in der Haltung, was sie zu unkomplizierten und verlässlichen Partnern macht. Fjordpferde überzeugen mit ihrem ruhigen und gelassenen Wesen, das ebenso Stärke wie Ausgeglichenheit zum Ausdruck bringt, ihre Mimik wirkt stets interessiert und aufmerksam.
Sie haben ein charmantes, liebenswürdiges Äußeres und zeigen sich rassetypisch ausschließlich mit wildfarbener Fellfärbung, die von braunen bis hellen Farben reicht. Charakteristisch ist zudem die zweifarbige Mähne mit einem dunklen Längsstreifen, die typischerweise zu einer kurzen Stehmähne gestutzt ist. Diese führt über den weniger ausgeprägten Aalstrich entlang des Rückens bis in den erneut deutlich zweifarbigen Schweif. Die Vorder- und Hinterbeine weisen markante Zebrastreifen auf.
Außerdem haben sie ausdruckvolle weit auseinanderstehende Ohren sowie große Augen, die mit ihrem gutmütigen Blick Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlen. Fjordpferde haben typischerweise eine breite Brust und einen gut bemuskelten Rücken. Mit einer Widerristhöhe von 135 bis 150 cm verfügen sie über ein ponytypisches Stockmaß.

Reitdisziplinen

Im Reitsport gibt es diverse Disziplinen in denen auch Turniere ausgetragen werden. Wir stellen Ihnen hier die gänigsten Sportarten vor, die auch in der Westpfalz vielfach ausgeübt werden.
Weitere Reitdisziplinen finden Sie im eHorses-Magazin.
Dressurreiten

Dressurreiten

Die Dressur ist ein Teil der Grundausbildung des Reitens und dient dazu, dem Pferd ein gewisses Maß an Gehorsam seinem Reiter gegenüber beizubringen. Außerdem fördert es die Gesunderhaltung des Pferdes. Darüber hinaus kann das Dressurreiten weiter professionalisiert werden und schließlich im-Turniersport münden, was seit 1912 olympisch ist und in Deutschland die erfolgreichste Pferdesportart darstellt. Hierbei werden im Dressurviereck verschiedene Aufgaben nach ihrer Ausführung bewertet.
Springreiten

Springreiten

Beim Springreiten müssen Pferd und Reiter diverse Hindernisse eines Parcours überwinden, was nach Zeit und Fehlern gewertet wird. Dabei können die Hindernisse eine Höhe von bis zu 1,60m aufweisen und dem Duo sowohl Steil- als auch Hochweitsprünge abverlangen. Heute als Königsdisziplin des Reitsports angesehen, hat das Springreiten seine Ursprünge bereits im 19. Jahrhundert und wurde 1912 ebenfalls olympisch.
Pferderennen

Pferderennen

Ziel bei Pferderennen ist es, eine bestimmte Strecke auf einer Rennbahn in der schnellstmöglichen Zeit zurückzulegen. Dabei werden u. a. sowohl Trab- als auch Galopprennen veranstaltet, die bereits seit der Antike ausgetragen werden. Pferderennen gelten heute als Unterhaltungsmagnet sowie beliebte Freizeitgestaltung und sind oft Inhalt vieler Sportwetten.
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